Das Kinderhaus arbeitet auf den Grundlagen der Montessori-Pädagogik und orientiert sich am Kinderhaus-Konzept des Montessori Landesverband Bayern.e.V.
Grundlagen der Montessori-Pädagogik sind:
"Hilf mir es selbst zu tun" (Maria Montessori)
Unsere Arbeit in der Montessori-Pädagogik bedeutet:
- Das Kind hinzuführen zu einem selbständigen und selbstverantwortlichen Handeln
- Den Rahmen für eine kindgerechte, entwicklungsorientierte, vorbereitete Umgebung zu bieten
- Angebote und Montessori-Arbeit entsprechend den Entwicklungsphasen des Kindes zu bieten
- Eine Achtsame und wertschätzende Haltung gegenüber dem Kind und alle Menschen die uns begegnen einzunehmen
In der Montessori-Pädagogik gibt es fünf verschiedene Materialbereiche - Sprache, Mathematik, Kosmik, Übungen des täglichen Lebens und Sinne - diese werden täglich und je nach Entwicklungsphase des Kindes benutzt, da die Materialien frei zugänglich sind.
Unser Kinderhaus ist also nicht wie jeder "andere" Kindergarten. Wir arbeiten nach den Prinzipien von Maria Montessori. Ein überall bekanntes Motto „Hilf mir es selbst zu tun“ ist dabei aber lange nicht alles. Die uns anvertrauten Kinder sollen zu mündigen und selbstständigen Menschen heranwachsen dürfen, weswegen wir etwas ausholen müssen. Unser Auftrag ist es nicht, dass ALLE Kinder z.B. das gleiche Osternest basteln, auf dem gleichen Entwicklungsstand sind oder zu Eliteschülern großgezogen werden, sondern individuell auf die Entwicklungen und die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Es ist uns ein Anliegen, dass Sie wissen, dass wir auf die Entwicklungsschritte Ihres Kindes achten. Wir sind Entwicklungshelfer. Das heißt nicht, dass unsere Kinder tun und lassen dürfen was sie wollen, sondern dass wir versuchen einen individuellen Rahmen für jedes Kind zu stecken. Außerdem berücksichtigen wir bewusst das Entwicklungsalter des Kindes und nicht das tatsächliche Alter, denn das ist etwas ganz anderes. Das Entwicklungsalter sagt uns, WO das Kind gerade in seiner Entwicklung steht. Das tatsächliche Alter sagt nur aus, wo es nach einer Norm zu stehen hätte. Durch das Entwicklungsalter können wir uns an den Bedürfnissen, Interessen, Stärken und an den Kompetenzen des Kindes orientieren. Zudem lernen Kinder in der Montessori-Pädagogik ihre eigene Freiheit über die Disziplin kennen. Unsere Kinder dürfen wählen, wo sie arbeiten, mit wem sie arbeiten, wie lange sie arbeiten und was sie arbeiten wollen. Kinder brauchen am Anfang vielleicht einen engeren Rahmen, der sich nach und nach weitet. Hat ein Kind Regeln der Gemeinschaft verstanden und kann es Verantwortung für seine Person übernehmen, dann kann es z.B. auch mal alleine im Zimmer sein bleiben und eine Arbeit beenden. Hier hat das Kind gelernt, sich zu organisieren, Regeln zu beachten und der Erwachsene kann sich auf das Kind verlassen. Somit wachsen selbstbewusste Kinder auf, die für ihre Person Verantwortung übernehmen können. Wir verwenden den Begriff der „Arbeit“, wenn unsere Kinder Materialien benutzen. Maria Montessori hat diesen Begriff bewusst gewählt, denn jede Tätigkeit, die das Kind ausübt, sieht für den Erwachsenen vielleicht wie ein Spiel aus, ist für das Kind aber täglich harte Arbeit und mit großer Anstrengung verbunden.
Die Montessori-Pädagogik lässt Kinder wachsen, miteinander und aneinander. Wir sind froh und dankbar, nach diesem besonderen Konzept arbeiten zu dürfen und freuen uns jeden Tag, Kinder wachsen zu sehen.
Das Kinderhaus arbeitet mit der Montessori-Schule in Eichstätt zusammen, so dass Kindern und Eltern ein montessorischer Bildungsweg bis zum Schulabschluss angeboten werden kann. Ebenso gehört zu uns das Kinderhaus am Seidelkreuz mit einer Kinderkrippe.
Integration
„Es ist normal, verschieden zu sein“ (Richard von Weizsäcker)
In unserem Haus findet Integration statt. Jede Gruppe bietet Platz für vier bis fünf Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Somit können wir in jeder Gruppe insgesamt 15 - 17 Kinder aufnehmen. Die Besonderheiten sind bei unseren Integrationskindern ganz unterschiedlich und breit gefächert, von seelischen, emotionalen bis hin zu körperlich/geistigen Besonderheiten. Wir leben in unserem Haus Vielfalt vor. Jeder darf so sein wie er ist, so lange es wertschätzend bleibt. Diese Haltung nimmt unser pädagogisches Personal und unsere Kinder ein. Wir lernen, leben und lachen gemeinsam. Ebenso finden für unsere Integrationskinder heilpädagogische Förderstunden, heilpädagogische Reitstunden (in gewisser Anzahl), Logopädiestunden (in gewisser Anzahl), Ergotherapiestunden (in gewisser Anzahl) statt. Ein weiterer Begleiter in unserem Haus ist der Therapiebegleithund Anuk von unserer Hausleitung Sophie Bösl. Sie hält die heilpädagogischen Förderstunden für alle integrativen Kinder ab.
Wir freuen uns, Ihre Kinder kennen zu lernen und mit Ihnen gemeinsam neues zu erleben und an und mit Ihnen zu wachsen.
In unserer Holzwerkstatt/Atelier stellen wir Holz, Ton, Farben, Papier und Leinwände zur Verfügung. Hier haben die Kinder die Möglichkeit kreative Ideen zu entwickeln und mit den verschiedenen Dingen zu experimentieren. Diesen Raum nutzen wir entweder für gezielte Angebote/Förderung und die Kinder haben während der Gartenzeit immer wieder die Option ganz frei hier zu arbeiten.
Musik
Singen, Bewegung, Musik hören, Instrumente kennenlernen und ausprobieren - all das führt Kinder spielerisch an die Welt der Musik heran, so wie sie durch Sprechen, Vorlesen und das Hören von Geschichten an die Welt der Sprache herangeführt. Das Musik-Zimmer bietet dazu eine vorbereitete Umgebung an. Ebenso findet wöchentlich in den Gruppen ein Musikangebot statt. Entweder als freies Angebot oder im Abschlusskreis.
Bewegung und Umwelt
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Bewegungs- und Umwelterziehung. Nicht nur die Förderkinder, auch Kinder mit Bewegungsauffälligkeiten und ganz normale Kinder brauchen Bewegung und die Begegnung mit der Natur. Daher ist es uns wichtig täglich ins Freie zu gehen. Hier bietet unser neu gestalteter Garten und die umliegenden Felder und Wälder vielfältige Möglichkeiten. Die Turnhalle im Haus, der Bewegungsraum sowie wöchentliche Turnstunden bieten weitere Möglichkeiten zur sportlichen und motorischen Entfaltung.
Englisch und sprachliche Pädagogik
Die Sensibilität des Kindes „Sprache zu absorbieren, ist so groß, dass es sich in diesem Alter Fremdsprachen aneignen kann“. (M.Montessori, Dem Leben helfen, S. 104, Freiburg/Breisgau 1992)
„Good morning, it´s play-time!" Einmal wöchentlich am Donnerstag besucht uns Susi, unsere Englischpädagogin. Die Kinder lernen englische Lieder und eignen sich so spielerisch einige Wörter aus dem Grundwortschatz an, z. B. die Körperteile oder die Farben.
Für Kinder, die eine sprachliche zusätzliche Förderung benötigen bieten wir in Kooperation mit einer Grundschule aus Eichstätt den Vorkurs Deutsch für unsere Vorschulkinder an. Für unsere "Mittelkinder" bieten wir den Vorkurs im eigenen Haus an.
Auf Sprache gehen wir täglich ein, im Alltag begleiten wir die Kinder sprachlich achtsam und wir bieten darüber hinaus Kulturstunden, Märchenstunden, Bilderbuchbetrachtungen, Fingerreime uvm. für unsere Kinder an.
Therapie-Angebote
Heilpädagogische Fachdienststunden
Jedem Förderkind stehen je nach der Genehmigung des Bezirks heilpädagogische Förderstunden zu, die von der B.A. Sozialpädagogin und Kinderhausleiterin Sophie Bösl durchgeführt werden. Die Inhalte bestimmen sich aus dem individuellen Förderplan des Kindes und werden in enger Abstimmung mit der jeweilige Gruppe und den evtl. weiteren Therapeuten*innen gwewählt. Die Förderung erfolgt ganzheitlich in allen Bereichen. Es stehen eigene Räume für die therapeutische Arbeit zur Verfügung. Immer wieder werden die Förderstunden auch IN den Kerngruppen abgehalten, je nach Entwicklungsstand und Bedürfnis des Kindes. Da wir immer mehr zu Inklusion gelangen möchten. Für manche Kinder besteht die Möglichkeit mit dem Therapiebegleithund Anuk zu arbeiten. Dies entscheidet Frau Bösl je nach Entwicklung und Bedürfnis des Kindes.
Ergotherapie
Einmal wöchentlich besucht uns Frau Reichenberger als Ergothearpeutin. Kinder, die Ergotherapie verordnet bekommen, können in einem begrenzten Rahmen die Therapiestunde im Kinderhaus wahrnehmen. Sie lernen ihren Körper besser zu koordinieren und zu spüren. Dabei werden alle Sinne angesprochen und die motorische Entwicklung der Kinder gefördert. Hier können die Turnhalle und der Bewegungsraum genutzt werden.
Logopädie
Zwei mal wöchentlich unterstützen uns zwei Therapeutinnen aus der Logopädie Praxis Holl. Sie helfen unseren Förderkindern bei der Entwicklung der Sprache. Ganz individuell gehen die Therapeutinnen auf die Kinder ein und ermöglichen somit eine stabile Entwicklung in der Kommunikation.
Heilpädagogisches Reiten
Einmal wöchentlich am Mittwoch bieten wir für einen Teil der Förderkinder heilpädagogisches Reiten an. Die Stunden finden bei Frau Rebecca Wagner auf dem Gelände der Fasanerie (Adelschlag) statt. Frau Wagner Dipl. Soziologin, Fachkraft für pferdegestützte Pädagogik (Reittherapeutin ItT) hilft und unterstützt unsere Kinder in ihrer Entwicklung. Die Kinder können in ihrem eigenen Tempo Kontakt zum Pferd aufbauen und nach einigen Stunden mit dem Reiten beginnen. Die Pferdepflege, das Reiten und der enge Kontakt zu den Tieren ermöglichen oft großartige Entwicklungsschritte.
Zur Elternarbeit zählt auch unser Elternbeirat: Der Elternbeirat setzt sich aus 4 bis 6 Mitgliedern zusammen und wird für jeweils ein Jahr gewählt. Aufgabenschwerpunkte sind z.B. Unterstützung in den Arbeitsgruppen (Gartenaktion, Sommerfest...). Organisation des Kennenlernfestes.
Die Elternbeiratssitzungen finden regelmäßig statt und können als Arbeitsstunden abgerechnet werden.
Elternmitarbeit
Pro Kindergarten-Jahr und Familie müssen die Eltern 15 Arbeitsstunden einbringen. Vom Mittagessen für eine kleine Gruppe von Kindern in den Ferien über die jährliche Gartenaktion oder die Mithilfe beim Flohmarkt gibt es viele verschiedene Gelegenheiten, sich einzubringen. Wir freuen uns, dass wir dadurch auch mehr in Kontakt mit Ihnen treten können und auch, dass Sie Ihre Kompetenzen einbringen können.
Elternabende
In unserem Kinderhaus findet zu beginn ein gemeinsamer Elternabend statt. Hier geht es um allgemeine Themen und darum, dass sich die Wahlkandidaten*innen für den Elternbeirat vorstellen können. Die Gruppen halten dann zusätzlich noch einen Elternabend zwischen September und Dezember ab. Zusätzlich bieten wir, wenn es möglich ist noch einen Themenelternabend im Jahr an.
Elterngespräche
Jede Gruppe bietet Elterngespräche an, die die Eltern mindestens einmal jährlich nutzen können. Dabei werden sie über den Entwicklungsstand ihres Kindes informiert. Unsere Förderkinder bekommen zwei Elterngespräche angeboten, in denen man den Förderplan und die Entwicklung des Kindes bespricht. Möglich sind auch immer Tür- und Angelgespräche sowie telefonischer Austausch oder wenn es gewünscht ist, ein Elterngespräch in Absprache mit der Gruppe. Individuell ist es uns immer möglich auf Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse der Eltern einzugehen.
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